Glienicker Bruecke, Potsdam, 13.08.2018, 16:00 Uhr | Quelle: CDU Landesverband Brandenburg

Gedenkveranstaltung zum 57. Tag des Mauerbaus

Mit einer Gedenkveranstaltung an der Glienicker Brücke gedachten die Landesverbände der CDU Berlin und Brandenburg am Montag dem 57. Tag des Mauerbaus an der Glienicker Brücke in Potsdam. Besonders freute uns die Teilnahme unseres Ehrenvorsitzenden, Jörg Schönbohm mit seiner Fau, sowie Maria von Pawelsz-Wolf. 

Christian Hirte, Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, sprach mit Stolz über die Entwicklung der letzten Jahre in Ostdeutschland, trotz der unterschiedlichen Entwicklungen von Ost und West während der vielen Jahre der Trennung. Dennoch bleibe für die wirtschaftliche Angleichung der neuen Bundesländer weiterhin viel zu tun. Auch zog er politische Lehren für die heutige Politik: „Der Tag des Mauerbaus erinnert uns daran, dass uns aus der Geschichte eine Verantwortung für die Gegenwart erwächst. Der Mauerbau war der vielleicht offenkundigste Schritt des Mißtrauens der SED-Herrscher gegenüber dem eigenen Volk. Die Toten an der innerdeutschen Grenze, aber auch die zwangsumgesiedelten Familien im Grenzraum stehen für die zweite Diktatur auf deutschem Boden", führte Hirte in seiner Rede aus.

Auch Ingo Senftleben schlug mahnende Töne an: „Wir leben seit 2018 länger ohne die Mauer, als wir mit ihr leben mussten. Das stellt uns auch vor die Herausforderung, dass die Erinnerung an die Mauer zu verblassen beginnt. Aus mancher wütenden Parole, die ich heute auf den Straßen höre oder im Internet lese, spricht eine Verachtung gegenüber unserer Demokratie, die mich mit Sorge erfüllt. Wissen wir die Freiheit heute noch genauso zu schätzen wie vor 28 Jahren?“

Der Beginn des Baus der Berliner Mauer in der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961 zementiere die Teilung Deutschlands in die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik. Für die nächsten fast 30 Jahre wurde die Mauer zum Sinnbild der innerdeutschen Teilung und ein markantes Symbol der Aufteilung eines Großteils der Welt in zwei rivalisierende Machtblöcke. Doch auch die sorgfältig geschützte Grenze der DDR konnte den Wunsch nach Freiheit nicht aufhalten. „Die Berliner Mauer war ein politisches Verbrechen an der sich das ganze Unrecht des SED-Regimes zeigte", so Senftleben. „Viele Menschen wurden auch für ihr Eintreten für Freiheit und Demokratie oder aus anderen politischen Gründen inhaftiert. Sie leiden bis heute an den seelischen und körperlichen Folgen. Wiedergutmachung kann es nicht geben, aber eine Anerkennung des Unrechts und die Linderung auch der finanziellen Folgen. Brandenburg hat aus dem ehemaligen SED-Vermögen etwa 31 Millionen Euro erhalten, von dem ein Teil zur aktiven Unterstützung der dem vom DDR-Unrecht Betroffenen verwendet werden sollte. Das halte ich für eine dringend gebotene Geste gegenüber den Opfern des SED-Unrechts.“

Für die Menschen bedeutete die Berliner Mauer Schmerz und Trennung. Der Kontakt zu Familie und Freunden kam über die Grenze hinweg zwar nie gänzlich zum Erliegen, wurde aber sehr stark eingeschränkt und erschwert. 
„Die Berliner Mauer stand 28 Jahre lang für Tod, Schmerz, Trennung, Unfreiheit und Unrecht. Am 13. August spüren wir gerade in Berlin, dass die Geschichte uns alle immer wieder berührt", erzählte Stefan Evers, Generalsekretär der CDU Berlin. „Geschichte muss erfahrbar bleiben. Es kommt nicht nur auf Mahnmale und Symbole an, sondern vor allem auf die Menschen, die ihre Botschaften weitertragen. Zu den schwierigsten Aufgaben heute beim Gedenken gehört es, die Erinnerung an die zukünftigen Generationen weiterzugeben."

Die bis August 1961 relativ offene Grenze zwischen Westberlin einerseits und Ostberlin sowie dem DDR-Umland andererseits war kaum zu kontrollieren. Dadurch wurde dieser Grenzabschnitt zum Schlupfloch zwischen Ost- und Westblock. Zwischen 1945 und 1961 flohen ca. 3,5 Millionen Menschen nach West-Berlin bzw. in die Bundesrepublik, insbesondere junge und gut ausgebildete Menschen. Der Mauerbau stoppe diese Auswanderung schlagartig: Menschen, die aus der DDR in den Westen fliehen wollten, mussten nun ein hohes persönliches Risiko eingehen. Insgesamt gab es bis zum Fall der Mauer 1989 über 300 Tote an der innerdeutschen Grenze.


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